Am 12.01.wurde von der Bayerischen Landesregierung beschlossen, dass aufgrund der Corona-Pandemie ab dem 18.01. eine FFP2 Maskenpflicht beim Einkaufen und bei der Benutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln gilt. Die FFP2 Maskenpflicht mit der sehr kurzen Vorlaufzeit ist eine große Herausforderung für den finanziell benachteiligten Teil der Bevölkerung, da die Kosten für die medizinischen Masken hoch sind. Zwar wurde von der Landesregierung angekündigt, dass für den finanziell schwachen Teil der Bevölkerung 2,5 Millionen Masken in Bayern verteilt werden, aber in den besonders gefährdeten Gemeinschaftsunterkünften ist davon bisher nichts angkeommen.
Diese Not wird nun für die Bewohner der Landshuter Gemeinschaftsunterkünfte durch SWS-Medicare GmbH, ein Jungunternehmen aus Altheim, gegründet von drei jungen Landshutern und Moosburgern mit türkischem Migrationshintergrund, abgemildert. Mit einer Spende von 1.080 FFP2 Masken an das Haus International können den Bewohnern der Landshuter Gemeinschaftsunterkünfte nun zumindest für die Zeit, bis die Versorgung durch die öffentliche Verwaltung organisiert ist, die nötigen Masken zur Verfügung gestellt werden.
Hinter SWS-Medicare GmbH stecken die Jungunternehmer Volkan Akoğlu (32) aus Landshut, Orhan Söhmelioğlu (40) und Sabahattin Incekalan (33) aus Moosburg. Mit ihrem Unternehmergeist wirken sie den Engpässen in der FFP2 Maskenproduktion entgegen, denn sie produzieren derzeit pro Woche ca. 1,3 Millionen und ab Anfang Februar ca. 2,6 Millionen FFP2 Masken wöchentlich. Das Unternehmen hat mittlerweile auch insgesamt 250.000 Masken an bedürftige Menschen, unabhängig ihrer Herkunft oder Ethnie, gespendet. Sabahattin Incekalan sagte bei der Übergabe: „Meine Eltern und Großeltern waren Gastarbeiter – ich freue mich sehr, nun in der dritten Generation als Arbeitgeber meinen Beitrag zur Gesellschaft leisten zu können“.
Ahmet Karaman vom Migrationsbeirat hatte die Spende vermittelt und erläuterte seine Motivation. „Diese drei Jungunternehmer sind als Kinder und Enkelkinder von Arbeiterfamilien mit Migrationshintergrund ein Paradebeispiel dafür, dass Migration eine Bereicherung für unsere Gesellschaft ist. Dieses Potential steckt genauso in den Gemeinschaftsunterkünften. Die geflüchteten Menschen, die diese Masken erhalten und ihre Kinder bedeuten genauso eine Chance und eine Bereicherung für unsere Stadt.“ Auch Thomas Link vom Amt für Migration und Integration der Stadt Landshut zeigte sich voll des Lobes für die Initiative. Annelies Huber und Felix Ezeoha vom Haus International sind froh und dankbar, dass die Menschen in den Gemeinschaftsunterkünften nun mit Masken versorgt werden können und so am Montag weiter am Alltagsleben teilnehmen können.