Masken made in Niederbayern – IHK Niederbayern

Im Zuge der Corona-Krise haben viele Unternehmen ihr Portfolio umgestellt – den großen Schritt einer kompletten Neugründung mit rasantem Wachstum ist die SWS-Medicare GmbH aus Essenbach gegangen.

Die drei Jungunternehmer Sabahattin Incekalan, Orhan Söhmelioglu und Volkan Akoglu haben zu Beginn der Corona-Krise den Entschluss gefasst, hochwertige Schutzmasken in Niederbayern
zu produzieren. Im Zuge der weiteren Planungen erhielt das junge Unternehmen den Zuschlag aus der Ausschreibung des Bundesgesundheitsministeriums zur Lieferung von FFP2-Masken. „Wir haben alles in wenigen Wochen aus dem Boden gestampft, von der Materialbeschaffung bis zum Maschinenkauf “, sagt Incekalan. Vom Einzug in die Produktionsstätte bis zum Start der Produktion mit 25 Mitarbeitern am 3. August 2020 vergingen nicht einmal drei Wochen. Die Prozesse wurden weiter optimiert, sodass eine Maschine für FFP2-Masken knapp 60.000 Stück am Tag schafft und das Doppelte die Anlage für die deutlich weniger aufwendigen OP-Masken. Es war den Gründern dabei wichtig, eine Maske aus deutschen Materialien und Maschinen von einem deutschen Hersteller zu bekommen. Der Anfang war nicht leicht und das Risiko hoch: „Zu Beginn lief nicht alles reibungslos, man wollte die perfekte Maske produzieren und probierte immer
wieder verschiedene Materialien aus, so Akoglu. Insgesamt haben wir bestimmt schon Ware im Wert von 150.000 Euro in den Sand gesetzt. Das verbuchen wir als Lehrgeld.“ Auch für Material und Maschinen schlugen hohen Anschaffungskosten zu Buche. Doch das lohnte sich: Zum Jahreswechsel 2020/21 bietet SWS-Medicare über 150 Mitarbeitern einen Arbeitsplatz. Das Start-up will weiter wachsen, man möchte weitere Märkte erschließen, neue Maskentypen in das Portfolio aufnehmen. Schließlich, so die Überzeugung der Unternehmer, werde die Nachfrage nach Schutzmasken über viele Jahre nicht abreißen und das Qualitätsmerkmal „Made in Germany“ habe immer noch einen hohen Stellenwert. Ziel ist es, Schutzmasken schnell und ohne lange Lieferwege an medizinische Einrichtungen, Arbeitsschutzbereiche und weitere Anwender wie Altenheime zu liefern. Der Vertrag mit dem Bundesgesundheitsministerium läuft noch bis Ende des Jahres.

Bericht: IHK Niederbayern – Magazin ” Niederbayrische Wirtschaft 03/2021

Moosburger Maskenproduktion steht vor großer Herausforderungen

Orhan Söhmelioglu, Geschäftsführer der SWS-Schüler GmbH, und Volkan Akoglu,  Geschäftsführer der Back Süd GmbH haben eine Ausschreibung des Bundesgesundheitsministeriums gewonnen. Demnach müssen sie bis zum Jahr 2021 monatlich 14 Millionen Masken produzieren. Deshalb sind die beiden Unternehmer dabei eine Maskenproduktion in Moosburg aufzubauen (Die MZ berichtete). Die MZ fragte am Montag nach dem Sachstand. Orhan Söhmelioglu sagte: „Wir konnten für unsere Maskenproduktion in Moosburg leider keine ausreichen große Halle finden. Deshalb haben wir nun eine in Landshut in Aussicht. Wir haben diesbezüglich schon Gespräche geführt.“

Meltblown-Vlies-Markt ist leer gefegt

In vielen wichtigen Bereichen würde man gut vorankommen. „Von den rund 20 erforderlichen Mitarbeitern stehen bereits 10 in den Startlöchern. Außerdem haben wir für die benötigten Maschinen schon Anzahlungen geleistet. Wegen des Reinraums laufen die Planungen auf Hochtouren.“

Doch eine Herausforderung haben die beiden Unternehmer, wie Orhan Söhmelioglu wissen ließ: „Unser großes Problem ist das Meltblown-Vlies, welches man für die Maskenproduktion benötigt. Es herrscht hier absolute Knappheit.“ Söhmelioglu betonte: „Es hängt alles am Meltblown-Vlies. Es ist momentan sehr knapp. Entsprechend sind die Preise dafür extrem gestiegen. Wir verhandeln wegen des Stoffes schon mit China und der Türkei.“

Laut Söhmelioglu stünden auch andere Maskenproduzenten vor diesem Problem.

Quelle: Moosburger Zeitung

4000 Masken an lokale Organisationen gespendet

Hiesige Unternehmer planen millionenfache Produktion im  Raum Moosburg

Moosburg – Um in der Corona-Krise Hygienestandards einhalten zu können, erhalten Moosburger Einrichtungen kostenlose Gesichtsmasken: Die hiesigen Unternehmer Orhan Söhmelioglu und Volkan Akoglu haben am Donnerstag der Stadt 4000 Mund-Nase-Bedeckungen über reicht, die an das BRK, die örtlichen Feuerwehren, die Lebenshilfe sowie die Tafel weiterverteilt werden sollen. Wie es zur Spende kam, erklärt Orhan Söhmelioglu, Geschäftsführer der SWS-Schüler GmbH mit Sitz in Degernpoint: „Covid-19 hat auch unsere Geschäftsfelder verändert, darauf mussten wir reagieren.“ Vor Corona sei in seiner Firma, die primär mit Gastro-Bedarf handelt, die Nachfrage an Hygiene-Artikeln deutlich geringer gewesen. „Vorher konnten wir den Bedarf problemlos aus Deutschland decken“, inzwischen sei der Inlands-Einkauf fast unmöglich, so der 39-Jährige. Daher müsse man Masken nun unter anderem importieren. In Zeiten der Maskenpflicht habe man festgestellt, dass einige Vereine und Einrichtungen die Masken sehr teuer erwerben oder gar keine erhalten würden. „Viele konnten wir beliefern, einigen waren die Kosten jedoch zu hoch. Von kleineren Vereinen wurden wir daher immer öfter gefragt, ob wir Masken kostenlos zur Verfügung stellen können – diesem sind wir nachgekommen.“ Überdies habe man sich dann zur Spende der 4000 Stück entschieden, „um eine Unterstützung zu leisten“.

Derzeit so berichtet Söhmelioglu, sei man dabei, fünf Millionen Masken für das Bundesministerium für Gesundheit zu besorgen, die in den kommenden Tagen per Luftfracht geliefert würden. „Gleichzeitig arbeiten wir Tag und Nacht daran, eine Produktion für Masken in Moosburg aufzubauen – sofern wir eine Halle finden. Wir müssen 14 Millionen Masken im Monat liefern.“